120 Jahre Kösseinehaus: Feierlichkeiten locken viele Besucher an

Ebnath
31.05.2023 - 13:22 Uhr

Zahlreiche Wanderer und Radfahrer kamen vergangenen Sonntag bei herrlichem Sommerwetter zur Kösseine. Anlass waren zwei Jubiläen.

Am Pfingstsonntag gab es auf der Kösseine gleich mehrere Gründe zum Feiern: das 120-jährige Bestehen des Kösseinehauses und das 120. Jubiläum des FGV Ebnath. Ebenso wurde die Eröffnung des „Pfarrer-Hupfer-Weges“, der von Ebnath aus zur Kösseine führt, eingeweiht. Federführend für die Feierlichkeiten war der FGV-Hauptverein unter Führung des Geschäftsstellenleiters Stefan Lorke mit seinem Organisationsteam. Weiter unterstützt wurden die Feierlichkeiten durch die Ortsvereine aus Ebnath, Brand, Bad Alexandersbad, Nagel, Waldershof, Wunsiedel, Tröstau, Neusorg und Marktredwitz.

Mehrere Sternwanderungen führten die Besucher zum Gipfel der Kösseine, wo auf die Besucher frische Getränke, Gegrilltes und Kaffee und Kuchen warteten. Das stellte federführend der Ortsverein Wunsiedel unter Leitung von Gisela Dittrich zur Verfügung. Für Senioren, die nicht mehr so gut zu Fuß unterwegs waren, wurden zwei Bus-Shuttle-Strecken eingerichtet.

Jährliches Gedicht

Zum offiziellen Teil begrüßte FGV-Hauptvorsitzender Rainer Schreier zahlreiche Besucher und Ehrengäste, unter anderem den Wunsiedeler Landrat Peter Berek, den stellvertretenden Tirschenreuther Landrat Alfred Scheidler, den Wunsiedeler Bürgermeister Nicolas Lahovnik, Landtagsabgeordneten Martin Schöffel und Ebnaths Bürgermeister Wolfgang Söllner. Sie alle betonten ihre Verbundenheit zur Kösseine und dankten den Verantwortlichen der Fichtelgebirgsvereine für die Organisation dieser Feierlichkeiten. Musikalisch umrahmt wurden die Feierlichkeiten von der Jagdhornbläsergruppe „Hohes Fichtelgebirge“ unter Leitung von Christa Kellner.

Martin Exner stellte den zahlreichen Gästen den neuen „Pfarrer-Joseph-Hupfer-Weg“ vor. In einer Kurzbiografie erzählte der Vorsitzende des FGV Ebnath aus dem Leben des Namensgebers, der von 1895 bis 1939 als Seelsorger in Ebnath tätig war. Jeden Pfingstdienstag habe er seine Mitbrüder zu einer Wanderung auf die Kösseine eingeladen, wo er sich immer mit einem Gedicht im Hüttenbuch verewigte. „Erhalten geblieben ist eine Sammlung von 250 Gedichten, in denen er vielmals seine Liebe zum Fichtelgebirge, zur Kösseine und der schönen Natur zum Ausdruck brachte“, berichtete Exner. Deshalb seien auch entlang des neuen Wanderweges zahlreiche Tafeln mit Gedichten des Geistlichen aufgestellt worden. Anschließend verteilte Exner an alle teilnehmenden Ortsgruppen der Fichtelgebirgsvereine sowie Ehrengäste Erinnerungsgeschenke: ein Kösseinegranit mit der Widmung „Ein Stück Heimat von der Kösseine“.

Buntes Programm

Die wohl am weitesten angereiste Besucherin war Heidrun Gehrke aus dem Stuttgarter Raum. Die Buchautorin ist vor einiger Zeit dem Ortsverband Bad Berneck beigetreten. „Weil ich ein naturverbundener Mensch bin, zieht es mich immer wieder für einige Tage ins Fichtelgebirge. Hier hat man alles, was man braucht, um vom Alltag abschalten zu können. Dazu zählt für mich schönes Wetter, gutes Essen und eine wunderbare Natur.“

Am Nachmittag feierten die zahlreichen Besucher eine ökumenische Andacht, zelebriert vom Wunsiedeler Pfarrer Hans Christian Neiber und vom Ebnather Diakon Rudi Hoffmann. Bei den Fürbitten wurde auch der Verstorbenen gedacht: „Wir beten für die, die ihren irdischen Pilgerweg bei dir vollendet haben und die wir in unserer Mitte vermissen“, trug Exner vor.

Auf die Kinder wartete ein abwechslungsreiches Programm, das Stephan Schremmer vom FGV Waldershof und Carolin Gley vom FGV Neusorg übernahmen. Auch ein Geschichtenerzähler wartete mit vielen interessanten Erzählungen auf. Auf zahlreiches Interesse stießen die Infostände des FGV-Hauptvereins, die über die Aufgaben und Arbeiten eines jeden Ortsverbandes berichteten. Die Organisatoren freuten sich auf mehrere hundert Besucher, die diesen schönen Tag auf der Kösseine genossen.

Info:

Geschichte des Kösseinehauses

  • erster wetterfester Unterstand auf dem Gipfel der Großen Kösseine bereits 1805: preußisches Königspaar Friedrich Wilhem III. mit Gemahlin Luise zu dieser Zeit in (Bad) Alexandersbad, unternahm am 17. Juni einen Spazierritt zu Kösseine
  • dafür eigens angelegter Weg, heute noch die Bezeichnung "Königsweg"
  • 1833 Bau einer Hütte auf der Kösseine auf dem höchsten Platz an eine Felswand
  • Mitglieder der Sektion Fichtelgebirge des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins (Vorgängerin des FGV) bauen 1882 auf der Südseite des Gipfels eine gezimmerte Schutzhütte; Steinsäulen stehen heute noch dort südlich des Kösseineturms.
  • Bau einer Blockhütte wegen ständig steigender Besucherzahlen
  • Einweihungsfeier am 24. Mai 1903
  • Quelle: Adrian Roßner, stellvertretender Hauptvorsitzender und Kulturreferent des FGV-Hauptvereins
 
 

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