Aktuell ist das Anwesen an der Bischof-Senestrey-Straße 14 und der Bachgasse 40 keine "Augenweide". Das Bauwerk kann aber seine Geschichte bis 1840 dokumentieren und ist nach Einschätzung von Florian Schabner sogar noch älter. Dabei erkennt der Fachmann eine Ausführung im neubarocken Baustil und erklärt nicht nur damit die Nennung des Einzeldenkmals in der offiziellen Liste als "Ackerbürgerhaus". Zur Zukunft des Gebäudes hat sich der Architekt im Auftrag der Stadt erste Gedanken über eine neue Nutzung gemacht.
Komplettumbau des Stadels
Und mit seinem Konzept konnte der Planer die Stadträte bei der Sitzung im Pfarrheimsaal durchaus beeindrucken. Nach den Vorstellungen Schabners könnten die Gebäudeteile auf zwei Stockwerken verschiedene Wohnungen, auch als Maisonetten, aufnehmen. Bei der Fassade wollte sich Schabner an der vorhandenen Form orientieren und lediglich eine einheitliche Fenstergestaltung vornehmen. Für den Zugang zu den Wohnungen im ersten Stock sei auch ein Aufzug vorgesehen. In den ersten Plänen gefällt auch der großzügig gestaltete Innenhof. Mehr Möglichkeiten sieht der Architekt bei dem Stadel-Gebäude im rückwärtigen Bereich. Dieser Bau sei neueren Datums und müsste nicht als Denkmal behandelt werden. Schabner konnte sich einen Komplettumbau mit weiteren Wohnungen vorstellen. Die könnten auch als Appartements oder Studenten-WGs ausgeführt werden. In der frühen Planungsphase ließ der Architekt hier noch alle Möglichkeiten offen.
Auf Nachfrage von Gottfried Beer (SPD/Grüne) erkannte Schabner in dem ersten Entwurf insgesamt acht Wohnungen mit einer Größe zwischen 40 und 60 Quadratmetern. Bei entsprechender Ausführung wären die auch für ältere Bewohner geeignet, versicherte der Planer.
Hinweise auf Bischof
In seinem Entwurf hatte Schabner auch einen Hinweis auf den früheren Regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (1858 bis 1906) vorgesehen. Der Geistliche wurde in dem Haus geboren. "Vielleicht zahlt dann auch der Bischof was dazu", scherzte Bürgermeister Alfred Stier. Anna Toman (SPD/Grüne) befürwortete, wie die weiteren Mitglieder des Stadtrates, die Sanierungsabsichten. "Das Gebäude ist ein ziemlicher Schandfleck im Ort", konstatierte Toman. Sie sprach sich dafür aus, dass auch außen am Gebäude deutlich gemacht werden müsste, "was das für ein Haus ist". Dafür sollten kreative Lösungen gefunden werden, appellierte Toman an den Planer.
Am Donnerstag stand jedoch nicht die Detailplanung auf dem Programm. Vielmehr stellte sich das Gremium generell hinter das Konzept und will sich um Fördermittel bemühen. "Wir sollten Gas geben", fürchtete Stier, dass auch angesichts der Coronakrise die Fördermittel knapp werden könnten. Geschlossen stimmte der Stadtrat für die erste Planung und den Förderantrag.
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