Zügig gehen die Arbeiten an der Freiflächen-Photovoltaik-Anlage bei Ortlesbrunn voran. In diesen Tagen werden die letzten der 16 716 Solarmodule montiert. Mit der Fertigstellung des Solarparks auf dem ehemaligen Ackergelände der Familie Alfred Gmelch werden rund 5,7 Megawatt Strom erzeugt und rund 3700 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen vermieden.
Als Projektinitiatoren stellten Alfred Gmelch und Sohn Markus aus Ortlesbrunn der Neue Energien Werke 2 GmbH & Co. KG aus Landshut 7,5 Hektar Ackerland zur Verfügung. Was dort geschieht, erläuterten bei der Projektvorstellung die Vertreter der Landshuter Firma, Vitus Hinterseher und Markus Oßner.
Der Solarpark Ortlesbrunn liegt auf dem Hügel unweit der Windräder am Ostrand des Dorfes, am Weg nach Hagenohe. Die Südhanglage eignet sich gut für die Platzierung der Photovoltaikanlage, bei der die Neigung der Module genau berechnet wurde, um auch bei winterlichen Sonnenständen die geringstmögliche Beschattung zu gewährleisten. Die Anlage decke den durchschnittlichen Bedarf von etwa 1600 Drei-Personen-Haushalten. Eingespeist wird der Strom am westlichen Rand von Ortlesbrunn in das 20 kV-Netz der Bayernwerk Netz GmbH. Die Kabelverbindungen entstehen im Zuge des Ausbaus des derzeitigen Kabelnetzes im Dorf.
Dieses Thema hat mich nicht mehr losgelassen.
Schon vor etwa 25 Jahren haben den Senior Alfred Gmelch die Windparks in Norddeutschland überzeugt und zu seinem Entschluss geführt, verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen. Seit etwa zehn Jahren führte er mehrere Gespräche mit Fachleuten der Photovoltaik. "Dieses Thema hat mich nicht mehr losgelassen", gestand Alfred Gmelch. So kam es auch zu Verhandlungen mit der Betreibergesellschaft Neue Energie Werke 2 GmbH & CoKG aus Landshut.
Gerechnet wird mit einer Lebensdauer der Module von 25 bis 30 Jahren. Für ihren Rückbau hätten die Investoren unbefristete Bankbürgschaften hinterlegt. Da sich das an einem Südhang gelegene Areal oberhalb von Ortlesbrunn gut eignet, um Solarstrom zu erzeugen, und die Staatsregierung ab 1. Juli die Förderung von 70 auf 200 Anlagen erweitert hat, erscheinen aus heutiger Sicht aber auch der Austausch durch neue Module und eine Verlängerung der Laufzeit der Pacht für das Areal sinnvoll.
Im Übrigen wurden keine Dünnschichtmodule verbaut. Die Anlagenleistung hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, und die neuen Modelle seien auch einfacher zu recyceln. "Das war uns wichtig." betonte Junior und Grundeigentümer Markus Gmelch. Wenn nun im Juni die letzten Module diebstahlssicher eingebaut sind, kann der Solarpark ans Netz gehen.
Bürgermeister Joachim Neuß hob hervor, dass Auerbach mit der neuen Photovoltaikanlage seine Energiebilanz erneut zugunsten der erneuerbaren Energien verbessere. Sie deckten den Bedarf der Haushalte zu sage und schreibe 260 Prozent ab. Den Verbrauch der Industrie eingerechnet, lieferten Sonne und Wind 76 Prozent der Energie im Gemeindegebiet.
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Der Blickwinkel des Naturschutzes
Als Ausgleich für die überbaute Fläche werden rund um die Photovoltaik-Anlage etwa 8200 Quadratmeter Hecken angepflanzt und 1300 Quadratmeter auf dem Gelände selbst mit einer Blühwiesenmischung angesät. Zur Pflege der 7,5 Hektar großen Projektfläche ist eine extensive Beweidung durch Schafe vorgesehen. Dazu führten die Betreiber auch mit Schäfern aus der Region Gespräche und kündigen an, zusätzlich einen elektrischen Weidezaun zum Schutz gegen Wölfe zu installieren.
Weiter wird auch der Quellwald am Hang südlich von Ortlesbrunn umgestaltet. Das rund 5000 Quadratmeter große Waldstück, bisher eine Fichtenmonokultur, wird - ergänzt durch verschiedene Baumarten - zum Mischwald heranwachsen.
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