Wie lange die Maßnahme dauern wird, kann natürlich noch niemand sagen. Aber jetzt ist erst einmal ein kompletter lokaler Lockdown ausgerufen worden in Auerbachs geriatrischer St.-Johannes-Klinik: Sowohl Reha- als auch Akut-Abteilung sind für Besucher geschlossen, es werden auch keine neuen Patienten mehr aufgenommen.
Oberarzt Thomas Rauner, Hygienebeauftragter am St.-Anna-Krankenhaus, gab Auskunft über die aktuelle Situation. "Wir haben Corona-Infektionen in beiden Abteilungen der St.-Johannes-Klinik, aber es gibt keinen Hinweis auf den einen Quellfall", schildert er.
Es sei langsam losgegangen, aktuell, Stand Donnerstagmittag, seien drei Mitarbeiter und vier Patienten betroffen. "Wir sind ja lange verschont geblieben, doch jetzt hat vor allem das Screening ergeben, dass wir diese Zahl an Fällen haben." Es entwickelte sich ein "dynamisches Geschehen", wie das Robert-Koch-Institut oft formuliert. Die Komplett-Untersuchung aller Mitarbeiter und Patienten werde voraussichtlich in etwa einer Woche wiederholt, um einen Überblick über die Entwicklung zu bekommen.
Alle nach St. Anna verlegt
Was geschieht mit den Infizierten? Die Mitarbeiter sind in häuslicher Quarantäne, die Patienten habe man komplett in die Isolierungsstation im 3. Stock des St.-Anna-Krankenhauses verlegt. "Wir wollen keine positiv getesteten Patienten in der St.-Johannes-Klinik, um die Infektion möglichst komplett wegzuhalten von der Geriatrie", erklärt Thomas Rauner dazu. Dazu komme, dass die Quarantänefälle in der Isolierungsstation in Einzelzimmern untergebracht werden müssten, was die Platzsituation zusätzlich verschärfe. "Noch aber ist die Isolierungsstation in Sulzbach-Rosenberg mit Covid-19-Patienten erst zu zwei Dritteln belegt. Momentan ist noch alles machbar, aber das kann sich jederzeit ändern."
Masken sind gut
Spekulationen über ungenügend taugliche Masken erteilte Rauner eine klare Absage: "Die wenig wirksamen Mund-Nase-Bedeckungen aus China, über die oft berichtet wurde, sind kaum mehr vorhanden, wir verwenden seit langem nur mehr korrekt klassifizierte und nachweisbar wirksame Masken."
Wie geht es weiter in Auerbach? Nach dem Screening, das der Krisenstab vermutlich in fünf Tagen ansetzen wird, wisse man mehr: "Bei stabilem Geschehen und Stillstand bei Neuinfektionen können wir mit dem Gesundheitsamt wieder über Lockerungen reden - vorher nicht", stellte der Hygiene-Beauftragte fest. Bis dahin also gilt der Besuchs- und Aufnahmestopp.
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