Landrat Richard Reisinger kennen die Amberg-Sulzbacher, selbst wenn er eine Mund-Nase-Bedeckung trägt. Aber wer ist der Mann neben ihm? Vielleicht muss man zwei-, dreimal hinsehen. Dann aber wird klar, dass niemand geringerer als Seine Majestät, der Prinz von Wales, Herzog von Cornwall, Earl von Chester, Herzog von Rothesay, Baron von Renfrew usw. - kurzum der britische Thronfolger, Prinz Charles, neben Reisinger steht.
Am Samstag 72. Geburtstag
Getroffen haben sich die beiden am Sonntagnachmittag bei der zentralen Gedenkfeier des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge in Berlin. Richard Reisinger war einer der Ehrengäste bei der Veranstaltung im Bundestag, denn er ist einer der höchsten Repräsentanten des Volksbundes in Deutschland. Der Amberg-Sulzbacher Landrat ist seit 2015 Vizepräsident der Vereinigung. Reisinger durfte mit dem Prinzen ein paar nette Worte wechseln. Dabei wies er Seine Majestät auf die Partnerschaft des Landkreises Amberg-Sulzbach mit dem schottischen Council Argyll and Bute hin. Und ihm gelang ein Selfie - ein schönes Andenken an einen Tag, der die deutsch-britische Verbundenheit auf besondere Weise würdigte.
Prinz Charles hat in Berlin die tiefe Partnerschaft zwischen Großbritannien und Deutschland beschworen. "Gemeinsam sind wir eine unverzichtbare Kraft für das Gute in der Welt", sagte der Prinz. Der Thronfolger war schon am Samstagabend trotz der großen Beschränkungen wegen der Corona-Krise gemeinsam mit seiner Ehefrau, Herzogin Camilla, nach Berlin gekommen. Prinz Charles, das älteste Kind der Queen, hatte am Samstag Geburtstag und wurde 72.
Prinz Charles hielt seine Rede im Wechsel auf Deutsch und Englisch - auch das war als Geste der Verbundenheit mit dem ehemaligen Kriegsgegner zu werten. Er sprach Krisen und Kriege auf der Welt an, aber auch die Weltgesundheit, die Impfstoffentwicklung vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und die Themen sauberes Wachstum, erneuerbare Energien, den Schutz der Wälder sowie die bedrohte Artenvielfalt und den Klimaschutz - auch in Entwicklungsländern.
Gedenktag seit 1919
Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag - immer zwei Sonntage vor dem ersten Advent. Er wird in Deutschland seit 1919 begangen - ursprünglich, um Solidarität mit den Hinterbliebenen der Opfer des Ersten Weltkriegs zu zeigen. Inzwischen gedenkt die Bundesrepublik aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier passte in diesem Jahr den Text des von ihm gesprochenen Totengedenkens im Bundestag an aktuelle Geschehnisse an. Er bezog ausdrücklich auch Opfer terroristischer, politischer, islamistischer, rassistischer und antisemitischer Anschläge und Morde in Deutschland aus den vergangenen Jahren mit ein.
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