Am beleuchteten Giebel des Rathauses flatterten die deutsche und die bayerische Flagge sowie die Fahne mit dem Amberger Stadtwappen. Vor dem Kriegerdenkmal hatten sich neben den Bürgern Vertreter von Politik, Behörden, Polizei Bundeswehr und Reservistenverbände versammelt. Die Knappschaftskapelle spielte den Trauermarsch: Das war der äußere Rahmen für den Gedenk-Akt. OB Michael Cerny erinnerte an die Zahl der Kriegsopfer: "Sie ist mit ihren Millionen so abstrakt groß, dass wir Gefahr laufen, das persönliche Elend des Einzelnen zu übersehen." Tod, Vertreibung und Flucht hätten das Leben der Familien bis in den heutigen Tag hinein dramatisch verändert. Das Land gehe mittlerweile auf 75 Jahre Frieden zu.
Aus Geschichte gelernt
"Unsere Väter und Mütter haben aus der Geschichte gelernt. Sie haben unser Grundgesetz formuliert, auch mit dem besonderen Blick darauf, dass sich die Geschichte des Nationalsozialismus' und des Zweiten Weltkriegs nie wiederholen darf." Trotz der Trauer an den Gräbern hätten sie in Europa einander die Hand zur Versöhnung gereicht. Gemeinsam sei ein neuer Weg in die Zukunft gefunden worden: "Den Weg der guten und friedlichen Nachbarschaft in Europa." Dieser Erfolg dürfe nicht Anlass sein, die Erinnerung infrage zu stellen. Man dürfe keinen Schlussstrich ziehen. "Unsere Nation braucht das Gedenken, um die Erinnerung an den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg wachzuhalten."
Der Volkstrauertag solle den Blick nicht lähmen, sondern den Menschen dabei helfen, sich aktiv für die Demokratie einzusetzen. Der Blick auf das Kriegerdenkmal und die Gräber der Kriegstoten seien keine Heldenverehrung, sondern entspreche dem Auftrag, sich für Frieden einzusetzen.
Abschied mit Bayernhymne
Gemeinsam gedachten die Bürger den Opfern von Kriegen und Gewalt aller Völker. Die Knappschaftskapelle spielte zum Abschluss der Gedenkfeier die Bayernhymne.
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