Wenn bis heute die in Amberg während der 1960er Jahre gemachte Rock- und Beatmusik bei vielen im Gedächtnis geblieben ist, dann ist das einer Vielzahl damals sehr junger Leute zu danken, die sich in diversen Bands zusammentaten. Ihre Auftritte im Josefshaus und im Tanzlokal Metropol beim Bahnhof gehören zu den schönsten Erinnerungen einer heute längst im Rentenalter lebenden Generation.
Namen haben diese Zeit in Amberg geprägt. Günter Kälberer beispielsweise, der die "Cannonballs" gründete. Neben ihm Otto Bergler, der "The Rotten Bones" ins Leben rief. Und schließlich Werner Schlenzig, der zusammen mit Leo Kramarz, Peter Mutzbauer und Rainer Krischke die Gruppe "The League `66" etablierte.
Werner Schlenzig hat am Montag, 4. April, seinen 75. Geburtstag gefeiert. Bescheiden und wie seit vielen Jahrzehnten eher im Hintergrund bleibend, tat er das in seiner Wahlheimat in der Nähe von Freiburg. Im Hauptberuf arbeitete er als Lehrer, doch die Pop- und Rockmusik bestimmte Schlenzigs gesamtes Leben. Er war in den 1960er Jahren mit seinem Höfner-Bass und der Ähnlichkeit zu Paul McCartney die Gallionsfigur der "League` 66". Schlenzig sang auch auf einer Schallplatte der Band. Sie hieß "Tomorrows Void" und steht bei vielen zwischenzeitlich ergrauten Fans als Rarität im Plattenschrank.
Vor sechs Jahren kehrte Werner Schlenzig, der in der Familie des AZ-Redakteurs Joachim Kubeng in Kümmersbruck aufwuchs, zumindest musikalisch nach Amberg zurück. Der Mann aus Freiburg wurde Mitglied der Gruppe "Sound Society", trat zu Proben und Auftritten regelmäßig die lange Fahrt in Richtung Oberpfalz an. Unterdessen musste die Band durch den Tod von Gitarrist Bernd Stief und Schlagzeuger Leo Beck tiefgreifende Verluste hinnehmen. Doch einen Stillstand für den Rock`n`Roll der "Society" wird es wohl nicht geben.
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