Schuld an Corona sind die Partys. Die Jugendlichen. Die Kinder, die sich in der Schule gegenseitig ins Gesicht patschen. Das wird zumindest in den Kommentarspalten in Facebook oder dem Onetz häufig behauptet. In den Amberger Schulen zeichnet sich ein anderes Bild: Alle Schüler tragen eine Maske. Einige lassen sie sogar draußen auf. Wer mit Schülern redet, bekommt Antworten, die differenzierter sind, als das, was einige Erwachsene gerade von sich geben. 15-Jährige fühlen sich für die Gesellschaft verantwortlich und wollen einen Lockdown verhindern. Kinder erfassen allem Anschein nach den Ernst der aktuellen Lage besser als ihre großen Vorbilder. Denn die groben Schnitzer leisten sich gerade Erwachsene.
Gestandene Frauen und Männer, denen ihre eigenen Interessen wichtiger sind, als die Gesundheit vieler. Die sich durch einen zehn mal fünfzehn Zentimeter großen Stofffetzen im Gesicht ihrer Grundrechte beraubt fühlen und dafür auf die Straße gehen. Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker sind viel zu schöne Begriffe. Denn in Wahrheit ist es einfach nur verantwortungslos, was diese Menschen in dieser Zeit predigen und wofür sie stehen.
Auch in Weiden gibt es die „Querdenker“, die gedanklich wohl ein paar Mal falsch abgebogen sind. „Die Maske muss weg“ und „Corona-Hysterie“ schreiben sie sich auf die Fahne. Dabei ist die Maske kein Maulkorb, wofür sie die „Querdenker“ wohl halten – sie ist ein Lebensretter. Schulkinder in Amberg haben das schon längst begriffen. Einige Erwachsene können von den Kindern und Jugendlichen jedenfalls noch viel lernen. Vor allem, was es heißt, Solidarität zu zeigen.