Der Todestag des Priesters Adolph Kolping jährte sich am 4. Dezember zum 155. Mal, gleichzeitig ist es für die Kolpingsfamilie Amberg auch ein besonderer Anlass, denn sie feiert ihren 160. Geburtstag. So zelebrierten Kolpingpräses und Stadtpfarrer Thomas Helm einen feierlichen Gottesdienst in der Basilika St. Martin.
"In den 160 Jahren des Bestehens der Kolpingsfamilie haben zahllose Männer und Frauen im Verband Gemeinschaft erfahren, Leben und Glauben miteinander geteilt und das Erbe des Gesellenvaters weitergetragen", sagte Helm in seiner Predigt. Die Kolpingsfamilie gestalte kirchliches und öffentliches Leben in der Stadt mit Vorträgen und Bildungsabende, Ausflüge und Fahrten, Stammtische und Geselligkeit. So werde versucht, die Ziele Kolpings umzusetzen, dem es darum ging, dass sich die Gesellen seines Vereins als gute Christen in Familie, Beruf und Arbeitswelt, in Staat und Gesellschaft bewähren. "Vor allem die soziale Frage trieb Kolping um und veranlasste ihn, als Antwort den Gesellenverein zu gründen."
Blick in die Gegenwart
Ein weiterer Aspekt der Predigt war der Blick auf die Gegenwart. Was sind heute die drängenden gesellschaftlichen Fragen? "Die soziale Schere klafft in unserem Land immer weiter auseinander. Die gesellschaftliche Mitte schrumpft, Reiche und Arme werden mehr. Alte Menschen und Alleinerziehende sind in der Gefahr in Armut abzurutschen. Da ist die Not von bezahlbarem Wohnraum, die Sorge um den Arbeitsplatz angesichts weiterer Globalisierung und der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins billige Ausland. Und der Klimawandel, der die Zukunft unsere Erde ernsthaft bedroht." Diese Probleme seien gar nicht weit entfernt von der Zeit Kolpings, so Helm.
"Wir müssen den einzelnen Menschen in seinen Sorgen und Ängsten in den Blick nehmen, ihnen helfen, vor allem die, die benachteiligt sind und mit unserer Leistungsgesellschaft nicht mithalten können", antwortete Helm.
Stellvertretender Kolpingvorsitzender Michael Koller erklärte, dass man den Geburtstag anders als erhofft feiere. "Stiller und kleiner, mit festlichen Gottesdienst, aber ohne gemeinschaftliche Feier, ohne Ehrengäste, Grußworte und Rückblick auf die Vereinsgeschichte." Eine kurze Vereinschronik solle im Schaukasten der Basilika zum Lesen ausgehängt werden.
Ausgezeichnet wurden diese Kolpingsfamilie: für 10 Jahre: Anna Dobmeier, Michael Koller junior, Martin Koller, Barbara und Erwin Scheuerer, für 20 Jahre: Erich Donhauser, für 40 Jahre: Joachim Hiersig, Martin Strobl, Alois Schwanzl, für 50 Jahre: Hans-Walter Wilfer und Kolpingvorsitzender Herbert Eckl, für 70 Jahre: Werner Link.
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