Amberger Lebenshilfe mit Hundertschaft im Streik in Regensburg

Amberg
21.03.2023 - 15:56 Uhr

Mehr als 100 Mitarbeitende der Lebenshilfe Amberg sind zum Bezirksstreiktag in Regensburg gefahren. Dort wurden sie von den anderen Teilnehmer auch gehört, denn Streikorganisator Timo Bieberstein sprach vor rund 2800 Menschen am Haidplatz.

Streikorganisator Timo Bieberstein (mit Schild) und einige Streikende der Lebenshilfe.

Die Mitarbeitenden der Jurawerkstätten und des Heilpädagogischen Zentrums in Amberg geben nicht nach. Nach ihrer Beteiligung am Streik im Öffentlichen Dienst am Mittwoch, 8. März, ist nun am Dienstag eine Hundertschaft der Mitarbeitenden nach Regensburg gefahren, um dort am Oberpfälzer Bezirksstreiktag der Verdi teilzunehmen. Timo Bieberstein, der für die Organisation des Streiks bei der Amberger Lebenshilfe verantwortlich ist, hielt dort eine Rede am Haidplatz vor rund 2800 Menschen (Schätzung Verdi).

"Zu uns sagte man immer, wir könnten nicht streiken, weil die Kinder betreut werden müssen, wir hätten uns moralisch zu verhalten", sagte er. Also kein Totschlagargument? Im Heilpädagogischen Zentrum und in der Rupert-Egenberger-Schule gab es am Dienstag jedenfalls trotz Streiks eine Notbetreuung für die Kinder und Jugendlichen.

Bieberstein vertrat in Regensburg die Forderung, dass Tarifbeschäftigte von Bund und Kommunen eine Lohnsteigerung von mindestens 500 brauchen. "Auch wir können irgendwann nicht mehr. Mit Keksen und Applaus können wir unsere Mieten nicht zahlen." Es gehe nicht darum, dass Beschäftigte reich würden, sondern darum, dass sie sich ihr Leben finanzieren können. Bieberstein: "Gerade die unteren Entgeltgruppen im Öffentlichen Dienst sind das Fundament dieser Gesellschaft. Ohne uns läuft der Laden nicht."

Ein einfaches Weiter-So wie bisher sei nicht länger denkbar. "Wenn Bund und Kommunen wollen, dass dieses System weiter so läuft, dann braucht es auch wirklich ein Angebot, das unseren Forderungen entspricht. Alles andere ist nichts mehr als eine Frechheit, so Bieberstein.

 
 

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