Es ist ein inkonsequenter EU-Irrsinn: Vegane Produkte nach Art von Wurst oder Burger dürfen mit ihren fleischlichen Vorbildern auf der Verpackung kokettieren, der Begriff "Milch" jedoch ist heilig - und Vorsilben wie Mandel-, Hafer- oder Soja- sind in der EU wohl bald unerwünscht.
Wenn die Konsumenten sich im Sinne ihrer Gesundheit weniger von Fleisch ernähren sollen, und das ist wohl medizinischer Konsens, dann muss man Alternativen anbieten. Und die sind nunmal eher erfolgreich, wenn sie an bekannte Lebensmittel angelehnt sind - so kann der Kunde sich wenigstens vorstellen, was seinen Gaumen erwartet. Damit auch Veganer bei diesen Produkten zugreifen, prangen ohnehin deutlich Begriffe wie "vegan" oder "veggie" auf der Packung - Verwechslungsgefahr ausgeschlossen. Die Fleischerzeuger brauchen sich also noch lange keine Sorgen um ihren Absatz zu machen: So schnell werden die Deutschen nicht zu reinen Pflanzenfressern.
Firmen wie die Rügenwalder Mühle zeigen zudem, wie man statt zu jammern erfolgreich zweigleisig fährt: Laut den IRI-Marktforschern ist der bekannte Wursthersteller bei den veganen und vegetarischen Alternativen Marktführer. Geht doch.